Dekozeiger

Stadtökologie – Natur in der Stadt

Für Pflanzen und Tiere ist der urbane Raum ein wichtiger Lebensraum geworden. Hier werden mehr als ein Drittel der rund 3000 in der Schweiz wildwachsenden Pflanzenarten angetroffen. Die Vielfalt an Wirbellosen ist grösser als in wirtschaftlich genutzten Wäldern oder in Landwirtschaftsgebieten. 16 der 30 in der Schweiz lebenden Fledermausarten kommen im Siedlungsraum vor. Naturnahe Flächen im Siedlungsraum sind aber nicht nur für die Artenvielfalt wichtig, sondern auch für die Bevölkerung. Heute leben drei Viertel der Schweizer und Schweizerinnen in Städten und Agglomerationen. Die Natur in der Stadt trägt zur Verbesserung ihrer Lebensqualität und ihrer Gesundheit wesentlich bei.
Im Rahmen seiner Projekte setzt sich das ÖkoBüro für Naturräume und Grünflächen im Siedlungsraum ein, die eine hohe Artenvielfalt aufweisen und den Menschen Erholungsmöglichkeiten und Naturerlebnisse bieten.

Im 2007 realisierte blumenreiche Verkehrsinsel in Düdingen (2019)
Projekte
  • 2020: Mitarbeit am Projekt “Revalorisation des espaces libres en ville de Fribourg” im Auftrag von Pro Natura Freiburg
  • 2019 – 2020: Erfassen der Biodiversität auf den Grünflächen des Bundes und Begleitung der Umsetzung von Massnahmen in Zusammenarbeit mit Wolfgang Bischoff, Naturschutzlösungen im Auftrag des Bundesamtes für Bauten und Logistik (BBL)
  • 2015 – 2017: Mitarbeit am Projekt Modellvorhaben Freiraum Freiburg der Agglomeration Freiburg im Auftrag der Agglomeration Freiburg
  • 2015 – 2016: Erarbeitung der Bereiche „Natur und Landschaft“ für das Agglomerationsprogramm der dritten Generation (AP3) der Agglomeration Freiburg im Auftrag der Agglomeration Freiburg
  • 2005 – 2016: Umsetzung des Projekts “Schmetterlingsgärten und Schmetterlingsgemeinden” im Auftrag von Pro Natura Freiburg

Gewässerrevitalisierungen

In der Schweiz sind rund ein Viertel der Gewässer (14’000 km) verbaut und mehr als 100’000, über 50 cm hohe, Hindernisse beeinträchtigen die Fischwanderungen (BAFU)
Seit 2011 verpflichtet das Gewässerschutzgesetz (GSchG) insbesondere die Kantone zur Revitalisierung der Gewässer. Im Kanton Freiburg sollten in den nächsten 80 Jahren rund 206 km Fliessgewässer revitalisiert werden, was durchschnittlich 3 km pro Jahr ausmacht (AFU).
Gewässerrevitalisierungen sind ein neues Arbeitsfeld für das ÖkoBüro. Die Projekte werden in Partnerschaft mit Ingenieurbüros durchgeführt, welche für den hydraulischen Bereich zuständig sein, währenddem das ÖkoBüro die Aspekte der Biodiversität abdeckt.

Die Aergera bei Grabenmühli in Giffers (2019)
Projekte
  • 2014 – 2020 : Beteiligung an der Erarbeitung des Vorprojekts und des Umweltverträglichkeistberichtes (UVB) für die Revitalisierung der Peite Glâne, Sector Vallon – Vully-les-Lacs in Zusammenarbeit mit dem Triform SA:http, im Auftrag der Gemeinden Missy, Vallon, St.-Aubin und Vully-les-Lacs
  • 2019 : Beteiligung an der Erarbeitung des Vorprojekts für die Revitalisierung der Aergera im Bereich des Marly Innovation Centre in Zusammenarbeit mit dem Büro Ribi SA im Auftrag der Gemeinde Marly

Landwirtschaft und Biodiversität

Seit dem Inkrafttreten der Öko-Qualitätsverordnug (ÖQV) 2001 fördert der Bund mit regionalen Vernetzungsprojekten die Vernetzung von Biodiversitätsförderflächen, früher ökologische Ausgleichsflächen genannt, in der Landwirtschaft. 2013 wurde diese Verordnung in die Direktzahlungsverordnung (DZV) integriert.
1998, also lange bevor die ÖQV in Kraft getreten ist, hat das ÖkoBüro bereits ein Vernetzungsprojekt erfolgreich umgesetzt. Es war das Pilotpojekt “Bäriswil” in den Gemeinden Düdingen, Schmitten und Tafers, welches 2002 das erste anerkannte Vernetzungsprojekt nach ÖQV des Kantons Freiburg war.
 Seither hat das ÖkoBüro zahlreiche Vernetzungsprojekte in den Kantonen Freiburg (21 Projekte), Bern (4 Projekte) und Waadt (7 Projekte) erarbeitet und umgesetzt.

Artenreiche extensiv genutzte Wiese in Bundtels, Gemeinde Düdingen (2016)
Projekte
  • 2019 – 2020: Mitarbeit am Projekt “Avifaune dans les réseaux écologique”, welches die Schweizerische Vogelwarte Sempach im Auftrag der Direction générale de l’environnement des Kantons Waadt (DGE) durchführt
  • 2018: Mitarbeit an der Studie Evaluation Vernetzungsprojekte, welche die Schweizerische Vogelwarte Sempach im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) erstellt hat
  • 2001 – 2015: In dieser Zeitspanne betreute das ÖkoBüro 27 Vernetzungsprojekte nach DZV in den Kantonen Bern (1), Freiburg (19) und Waadt (7). Diese wurden ab 2016 den ehemaligen Mitarbeitenden Delphine Kolly, Emanuel Egger, Jérôme Gremaud et Grégoire Schaub übertragen, welche ihre eigene Unternehmen gegründet haben: D.KARTouche, Natura Consultus GmbH und atelier 11a

Begleitung von Kiesabbauprojekten

Kiesgruben beeinträchtigen zwar häufig das Landschaftsbild, sie sind aber für viele Pflanzen- und Tierarten unentbehrliche Sekundärlebensräume. Die vegetationsarmen Kies- und Sandflächen mit kleinen Gewässern und steilen Abbauwänden erinnern an die natürlichen Flussauenlandschaften. Letztere wurden im letzten Jahrhundert weitgehend zerstört, so dass die typischen Arten der Auengebiete in den Ersatzlebensräumen, welche die Kiesgruben boten, Zuflucht fanden.
Heute sind die Erstellung und die Pflege von Biotopen in einer Grube ein integraler Bestandteil des Kiesabbaus. Das ÖkoBüro steht den Grubenbetreibern mit Rat zur Seite und unterstützt sie bei der Planung und Umsetzung dieser Aufgabe.

Die Kreukröte (Epidalea calamita) ist eine typische Art der Kiesgruben, hier in Räsch, Gemeinde Düdingen (2019)
Projekte

Umweltverträglichkeitsprüfungen

Grosse Bauprojekte können während ihrer Bauphase und nach ihrer Inbetriebnahme unerwünschte Auswirkungen auf die Umwelt haben, die nur mit geeigneten Massnahmen vermindert oder vermieden werden können. Laut Umweltschutzgesetz sind grössere Bauprojekte einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) unterstellt. Der aus der UVP resultierende Umweltverträglichkeitsbericht (UVB) enthält Massnahmen, die erlauben, die negativen Auswirkungen auf die Umwelt zu verhindern oder zu kompensieren.
Das ÖkoBüro ist in der Regel für die Bereiche „Flora, Fauna und Biotope“ und „Landschaft und Ortsbild“ eines UVB zuständig. Um die anderen Bereiche wie u.a. Lärm, Luft oder Wasser abzudecken, arbeitet es mit externen Fachbüros zusammen. Bei der Realisierung von UVP und der Begleitung von Bauprojekten achtet das ÖkoBüro besonders darauf, dass sich die Projekte möglichst positiv auf Fauna und Flora auswirken.

Projekte
  • 2019 – 2020: Erstellung des Umweltverträglichkeitsberichtes (UVB) für den Bau eines Wildtierüberganges über die A12 in La Joux des Ponts in Zusammenarbeit mit dem Büro Triform SA im Autrag des Bundesamtes für Strassen (ASTRA)
  • 2019 – 2020: Erstellung des Umweltverträglichkeitsberichtes (UVB) für den Bau der Umfahrungsstrasse von Prez-vers-Noréaz im Unterauftrag des Büros Triform SA
  • 2016 – 2020: Erstellung des Umweltverträglichkeitsberichtes (UVB) für die vereinfachte Güterzusammenlegung von Léchelles und Begleitung der Umsetzung in Zusammenarbeit mit dem Büro Hirsiger & Péclard SA im Auftrag Meliorationskörperschaft von Léchelles
  • 2018 – 2019: Mitarbeit an der Erstellung des Umweltverträglichkeitsberichtes (UVB) für den Bau der Umfahrungsstrasse Marly – Matran in Zusammenarbeit mit dem Büro Triform SA im Autrag des Tiefbauamtes (TBA)
  • 2016: Erstellung der Studie “Natur und Landschaft” im Rahmen der UVP für die Inertstoffdeponie Pré Bovet, Gemeinde Gandcour im Auftrag des Büros Impact-Concept SA
  • 2009: Erstellung der Studie “Natur und Landschaft” im Rahmen der UVP für die Verbindungsstrasse Birch – Liuggiwil, Gemeinde Düdingen im Auftrag des Büros IC Infraconsult AG

Lebensrauminventare

Zahlreiche Kleinelemente wie Hecken, Obstgärten, Einzelbäume aber auch Tümpel und Weiher oder Blumenwiesen prägen die Kulturlandschaft. Die Gemeinden spielen eine Schlüsselrolle im Schutz dieser besonders wertvollen Lebensräume. Dieser wird in der Regel im Rahmen der Ortsplanung geregelt. Das 2014 in Kraft getretene kantonale Naturschutzgesetz verlangt von den Gemeinden, dass sie ein Inventar der Biotope auf ihrem Gemeindegebiet erstellen.
Das ÖkoBüro hat schon sehr früh für diverse Gemeinden Aufträge im Bereich Landschaftsplanung und Inventarisierung von Lebensräumen umgesetzt. Seit dem Inkrafttreten des neuen Naturschutzgesetzes im Kanton Freiburg erstellt es auch Inventare von Biotopen durch, welche den gesetzlichen Anforderungen entsprechen.

Lindenallee in Balliswil, Gemeinde Düdingen (2012)
Projekte

Erstellen von Biotopen & Pflanzungen

Die Zerstörung der Biotope ist die Hauptursache für den Rückgang der Artenvielfalt weltweit. Auch in der Schweiz haben die natürlichen und naturnahen Lebensräume in den vergangenen 150 Jahren stark abgenommen. Um die Biodiversität langfristig zu erhalten, müssen Lebensräume neu geschaffen und besondere Arten mit spezifischen Schutzprogrammen gefördert werden.
In Zusammenarbeit mit Gemeinden, Naturschutzorganisationen und privaten Grundeigentümern, insbesondere Landwirte, hat das ÖkoBüro seit 1998 zahlreiche Projekte zum Schutz der Artenvielfalt und zur Aufwertung der Lebensräume umgesetzt. Es war unter anderem beteiligt an der Realisierung von mehreren Amphibienlaichgewässern und an der Pflanzung von über 2000 Bäumen und mehr als 50 Hecken.

Heckenpflanzung mit Schulklasse in Pré Bovet, Gemeinde Grandcour (2007)
Projekte
  • 2019: Erstellung von Kleingewässern entlang der Taverna in Zirkels bei Schmitten im Auftrag des Grundeigentümers
  • 2016: Erstellung von Kleingewässern in einer Waldfläche in Corcelles-près-Payerne im Auftrag des WWF Waadt
  • 2015: Erstellung von Kleingewässern im Wald beim Moosbach in Giffers im Auftrag von Pro Natura Freiburg
  • 2013: Erstellung von Kleingewässern im Bergmoos bei Schmitten im Auftrag von Pro Natura Freiburg
  • 2013: Erstellung von Kleingewässern in Bundtels bei Düdingen im Auftrag von Pro Natura Freiburg
  • 2011: Ökologische Gestaltung der Retentionsmassnahmen “Birch”, Gemeinde Düdingen und “Breita”, Gemeinde Heitenried, im Unterauftrag des Ingenieurbüros Ernst Fuchs AG

Naturschutzgebietspflege

Seit seiner Gründung im Jahr 1998 setzt das ÖkoBüro im Auftrag des Amtes für Wald und Natur des Kantons Freiburg die Pflegekonzepte für verschiedene Naturschutzgebiete von nationaler Bedeutung um.
Das ÖkoBüro ist auch für die Pflege von Schutzgebieten von untergeordneter Bedeutung zuständig. Die Pflegearbeiten werden mit Freiwilligen, Landwirten und Forstleuten sowie mit stellenlosen Personen des Vereins für aktive Arbeitsmarktmassnahmen (VAM) durchgeführt.

Biberspuren im Franislismoos, Gemeinde Schmitten (2017)
Schutzgebiete von nationaler Bedeutung
  • Düdingermöser (Hochmoor Nr. 69, Flachmoor Nr. 1118 / 1120, Amphibienlaichplatz Nr. 147)
  • Franislismoos (Flachmoor Nr. 1122)
  • Saaneboden (Amphibienlaichgebiet Nr. 144)

Umweltbildung / Kurse

Der Mensch schützt nur was er kennt und so ist die Zerstörung von Lebensräumen häufig auf Unwissenheit zurückzuführen.
Das ÖkoBüro ist überzeugt, dass Aus- und Weiterbildungsangebote im Natur- und Umweltbereich für alle Bevölkerungsschichten, unabhängig von Beruf, Alter oder Herkunft, die beste Voraussetzung bildet für die langfristige Erhaltung der Biodiversität.

Projekte
  • 2014 – 2022: Referent am sanu-Kurs “Lutte contre les néophytes envahissantes” im Auftrag von sanu future learning AG
  • 2011 – 2022: Kursleiter in den Kursen für Zivildienstleistende mit Schwerpunktgebiet Natur- und Umweltschutz, im Auftrag der Stiftung Praktischer Umweltschutz Schweiz Pusch
  • 2016: Referent am Ausbildungskurs Wildhut Schweiz im Auftrag des JFK Jagd- und Fischereiverwalterkonferenz
  • 2006: Organisation des GEO-Tages der Artenvielfalt an der Sense, im Aurtag des Vereins O.S.K.A.R.
  • Organisieren und Durchführen von Heckenpflegekursen für Landwirte, Kantons- und Gemeindeangestellten (1998-2015), im Auftrag des Amtes für Natur und Landschaft des Kantons Freiburg
  • Organisieren und Durchführen von Naturschutzanlässen mit Schulen oder Vereinen (Heckenpflanzungen, Bekämpfung von investiven Pflanzen, u.a.)
  • Durchführung von Exkursionen zu spezifischen Naturthemen (Amphibien, Hoch- und Flachmoore, Biber, Naturgärten, Gewässer, …)

Gestaltung von Informationsmaterial

Das Ökobüro verfügt auch über Kompetenzen im Bereich Konzeption und Gestaltung von Informationstafeln und Broschüren. Beispiele sind unter Supplements zu sehen.

Projekte

Weitere Projekte

Weitere Informationen finden Sie unter Supplements